Planungshinweiskarte Nacht

Die Planungshinweiskarte Nacht zeigt eine Bewertung der klimatischen Nachtsituation (4 Uhr morgens) aus Sicht der Einwohnerinnen und Einwohnern. Sie ermöglicht eine Einschätzung, auf welchen Siedlungs- und Verkehrsflächen die nächtliche Überwärmung (Wärmeinseleffekt) besonders hoch ist und welche Bedeutung Grün- und Freiflächen für die nächtliche Hitzeminderung haben. Planungshinweiskarten analysieren die jetzige Situation und ermöglichen durch gezielte Schutz- und Entwicklungsmassnahmen den Erhalt und die Verbesserung des Klimas im Siedlungsgebiet.

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Planungshinweiskarte Nacht
  • Welche Parameter sind in der Karte dargestellt?
    • Nächtliche Überwärmung auf Siedlungs- und Verkehrsflächen: Die Beurteilung der nächtlichen Überwärmung wird basierend auf der Lufttemperatur um 4 Uhr vorgenommen.
    • Bedeutung der Grün- und Freiflächen für die nächtliche Hitzeminderung: Die bioklimatische Bedeutung einer Grün-/Freifläche ist abhängig von deren Rolle im Kaltlufthaushalt (Teil einer Kaltluftleitbahn, eines Kaltluftabflusses, eines Parkwindsystems, Kaltluftentstehungsgebiet), der Lage der jeweiligen Fläche in Bezug auf das Siedlungsgebiet (angrenzend an thermisch belasteten Wohnraum und an kaltlufthaushalt-relevante Flächen) und die Menge an Kaltluft, die die Fläche liefert (bestimmt durch die Kaltluftvolumenstromdichte und Windgeschwindigkeit).
  • Wie kann ich die Karte in der Planung verwenden?
    Aus den Planungshinweiskarten lassen sich planerische Massnahmen zur Verbesserung oder Sicherung der klimatischen Situation eines Gebiets ableiten. Die Karten ermöglichen eine Einschätzung, wo die nächtliche Überwärmung besonders hoch ist und dementsprechend Massnahmen zur Hitzereduktion notwendig sind (Begrünung, Entsiegelung, Beachtung der Baukörperstellung und so weiter). Die Karten helfen zudem dabei, Grün- und Freiflächen zu identifizieren, die aufgrund ihrer Funktion für das nächtliche Kaltluftgeschehen (beispielsweise Teil einer Kaltluftleitbahn) und der Hitzeminderung planerisch gesichert werden sollten. Entsprechende Planungshinweise sind nach der jeweiligen Bewertungskategorie in der Lesehilfe zusammengefasst. 
  • Methode und Datengrundlagen
    Die Klimakarten wurden auf Basis einer Modellrechnung erarbeitet. Für die Modellierung wurde das Klimamodell FITNAH-3D (Rasterauflösung 10 m x 10 m) verwendet. In die Modellierung flossen unter anderem Daten zur Landnutzung, der Geländehöhe, der Höhe von Gebäuden, Infrastrukturen und Bäumen sowie die Gewässertemperatur ein. Als meteorologische Bedingung wird ein Sommertag (Tageshöchsttemperatur über 25 °C) zugrunde gelegt, der sich durch eine Hochdruckwetterlage mit wolkenlosem Himmel und einem sehr schwachen übergelagerten Wind auszeichnet. Diese Wetterlage geht typischerweise mit einer überdurchschnittlich hohen Wärmebelastung in den Siedlungsräumen einher. Es prägen sich Kaltluftsysteme wie Flurwinde und reliefbedinge Kaltluftabflüsse besonders gut aus. Sie tritt im Sommer durchschnittlich etwa alle drei bis vier Tage auf.