Klima

Globale Auswirkungen des Klimawandels

Informationen über die globalen Auswirkungen der Klimaerwärmung und die daraus resultierenden Risiken und Folgen werden durch den Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) in den IPCC Assessment Reports zusammengefasst. Der im August 2021 erschienene sechste Bericht (IPCC AR6) zeigt, dass sich unser Klima zurzeit schneller erwärmt als jemals zuvor in den letzten 2000 Jahren. Denn, so zeigen Klimarekonstruktionen, die CO2-Konzentration in der Atmosphäre ist zurzeit so hoch wie seit 2 Millionen Jahren nicht mehr. Seit Beginn der Industrialisierung ist die globale Durchschnittstemperatur rund 1 Grad Celsius gestiegen. Ohne konsequente Klimaschutzmassnahmen wird bis Ende Jahrhundert mit einem Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur von rund 4,5 Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit gerechnet. Mit einer raschen Reduktion der Treibhausgase auf netto null lässt sich der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur jedoch auf unter 2 Grad Celsius begrenzen. Der Temperaturanstieg geht mit vielseitigen Veränderungen des Klimasystems einher.

Land- und Ozeantemperaturen werden in Zukunft weiter zunehmen, was einen Verlust von Eis, Schnee und Permafrost zur Folge hat. Der Anstieg des Meeresspiegels aufgrund des abschmelzenden Landeises und der Wärmeexpansion des Wassers erhöht vor allem für Inselstaaten und tief gelegene Städte die Wahrscheinlichkeit von Überschwemmungen. Diese Auswirkungen sind bereits heute spürbar, denn seit 1900 steigt der Meeresspiegel schneller als jemals zuvor in den letzten 3000 Jahren.

Mit voranschreitender Klimaerwärmung ändert sich auch die globale Verteilung von Niederschlägen. Tendenziell werden trockenere Gebiete noch trockener, während in feuchten Gebieten mehr Niederschlag fällt. Da die Luft pro 1 Grad Celsius Erwärmung 7% mehr Wasserdampf aufnehmen kann, intensiviert sich der Wasserkreislauf. Das bedeutet, dass Starkniederschlagsereignisse häufiger und intensiver werden. Gleichzeitig erhöht sich das Risiko von Dürren, insbesondere in den trockeneren subtropischen Gebieten wie dem Mittelmeerraum. Auch Hitzewellen werden in fast allen Weltregionen häufiger und extremer. Ein 10-Jahres Hitzeextrem ereignet sich bei 2 Grad Celsius globaler Erwärmung im Durchschnitt jedes zweite Jahr.

Kipppunkte im Klimasystem
Eine weitere Gefahr stellen sogenannte Kipppunkte im Klimasystem dar. Kipppunkte sind Schwellenwerte, bei deren Überschreitung es aufgrund positiver Rückkopplungen zu unumkehrbaren Veränderungen im Erdsystem kommen kann. Der IPCC Sonderbericht 2018 weist darauf hin, dass solche Kipppunkte bereits zwischen 1 bis 2 Grad Celsius Erwärmung überschritten werden könnten. Wird diese Temperatur überschritten, kann es zum vollständigen Auftauen des arktischen Meereises im Sommer, dem Abschmelzen des grönländischen Eisschildes sowie dem weit verbreiteten Absterben von Korallenriffen kommen. Einzigartige Ökosysteme sind besonders gefährdet, da sich ein Verlust von Biodiversität nicht mehr rückgängig machen lässt.

Das Erreichen von weiteren Kipppunkten wie das Absterben des Amazonas-Regenwaldes und das Abschmelzen von grossen Mengen des Antarktischen Eisschildes ist zwar weniger wahrscheinlich, kann aber nicht ausgeschlossen werden. Ein weiterer möglicher Kipppunkt im Klimasystem stellt der abrupte Abbruch der Atlantischen Umwälzzirkulation, oder Golfstrom, dar. Der Golfstrom wird sich zwar bis zum Ende des Jahrhunderts abschwächen, ein abrupter Abbruch wird jedoch nicht erwartet.

Diese kontinuierlichen und plötzlichen Veränderungen im Klimasystem haben weitereichende Auswirkungen auf die menschlichen und natürlichen Systeme. Die Verfügbarkeit und Qualität von natürlichen Ressourcen wie Wasser, Boden, Nahrung und Biodiversität werden gefährdet, Überflutungen zerstören die Infrastruktur und die menschliche Gesundheit wird aufgrund der Hitze bedroht. Infolgedessen kann ein Verlust der Lebensgrundlage in besonders betroffenen Gebieten und ärmeren Bevölkerungsschichten erfolgen. Der Klimawandel im Ausland tangiert über internationale Wirkungsketten auch die Schweiz. Sowohl wirtschaftliche Bereiche wie der Import und Export von Gütern und Finanzdienstleistungen als auch politisch-gesellschaftliche Bereiche wie die Migration und Entwicklungszusammenarbeit sind betroffen.

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