Informationen für Gemeinden und Planungsbüros

Die zunehmende Hitzebelastung reduziert die Lebens- und Wohnqualität in Städten, Agglomerationen und stark besiedelten Gebieten. Insbesondere für vulnerable Bevölkerungsgruppen ist der Hitzestress auch mit gesundheitlichen Risiken verbunden. Um diese Auswirkungen zu reduzieren, erlangen unter anderem Grünflächen und Bäume im Siedlungsgebiet, die Beschaffenheit von Oberflächen (Entsiegelung, hohe Albedo und so weiter), Standort und Ausrichtung (Sicherung von Kaltluftströmen) sowie die Gestaltung von Gebäuden (Dachbegrünung, Fassadenbegrünung, Beschattung und so weiter) zunehmende Bedeutung. Das Thema muss in Planung und Bau verankert und geeignete Klimaanpassungsmassnahmen umgesetzt werden. Dabei gilt es auch, Synergien mit anderen Qualitätszielen (wie beispielsweise Biodiversitätsförderung, Regenwasserbewirtschaftung, Lärmminderung) zu nutzen.

  • Gibt es einen Massnahmenkatalog mit Hitzeminderungsmassnahmen?

    Ein Massnahmenkatalog der wichtigsten Hitzeminderungsmassnahmen findet sich im Kapitel 6 des Abschlussberichts. Ein weiterer Massnahmenkatalog liegt aus dem BAFU-Pilotprojekt «klimaresiliente Agglomeration Luzern» vor. Auch die BAFU-Publikation «Hitze in Städten» enthält einen entsprechenden Massnahmenkatalog.

  • Hitzeanpassung in der Ortsplanung

    Mit einer Anpassung der gesetzlichen Grundlagen, insbesondere des Planungs- und Baugesetzes, sollen, wo nötig, die Voraussetzungen geschaffen werden, dass die Gemeinden in den Ortsplanungs- und Baubewilligungsverfahren eine klimaangepasste Siedlungsplanung und Bauweise einfordern können. Die Gemeinden haben jedoch bereits heute die Möglichkeit, Vorgaben zur Verbesserung des Lokalklimas im Rahmen ihrer Nutzungsplanung und Sondernutzungsplanungen zu erlassen.

  • Hitzeanpassung in Bauprojekten

    Bei Bau- und Umgestaltungsprojekten soll dem Aspekt der klimaangepassten Siedlungsentwicklung zukünftig mehr Rechnung getragen werden. Wichtig ist, dass Kompetenzen zur Hitzevorsorge in den Planungsteams vorhanden sind. Die Klimakarten geben einen Hinweis auf die lokalklimatische Ausgangssituation und helfen dabei, das Thema in der Planung von Beginn an zu berücksichtigen. Mithilfe der Klimakarten kann dabei eine sorgfältige Analyse der Ausgangssituation sowie eine grobe Abschätzung der Auswirkungen des Bauprojekts vorgenommen werden. Darauf aufbauend sind Massnahmen zur Verminderung der Hitzebelastung und Verbesserung der Durchlüftung zu planen. Ein Merkblatt unterstützt bei der schrittweisen Anwendung der Klimakarten bei der Planung und Prüfung eines Bauvorhabens.